Bauen schwedischer Kachelöfen - FAQs

Typische Merkmale der schwedischen Kachelgrundöfen

  • Der schwedische Kachelofen ist ein Grundofen mit 5-kanaligem Zugsystem.
  • Aufgrund seiner senkrechten Rauchkanäle benötigt der schwedische Kachelofen nur wenig Platz.
  • Die hohe Bauweise ergibt eine große Abstrahlfläche für viel Strahlungswärme.
  • Der senkrechte Hauptzug als Verlängerung des Brennraums im Zentrum des Kachelofens begünstigt die Verbrennung.
  • Durch seine große Masse an wärmespeicherndem Material wird beim schwedischen Kachelofen die Wärme, langsam abnehmend nach abgeschlossenem Heizen, als angenehme, gesunde Strahlungswärme abgegeben. Die große Speichermasse ist komfortabler in der Bedienung, da nicht im Dauerbetrieb geheizt wird, sondern nur im sogenannten "Zeitbrand" die Speichermasse ein- bis zweimal am Tag aufgeheizt wird.
  • Eine Absperrvorrichtung im Ofen, die nach dem vollständigen Abbrand geschlossen wird, verhindert, daß die im Ofen gespeicherte Wärme durch den Kamin verloren geht.
  • Als Heizmaterial darf bei diesen Grundöfen nur trockenes Scheitholz verwendet werden. Trockenes Holz verbrennt umweltfreundlich und wirtschaftlich.
  • Bei jedem Kachelofen müssen die Rauchkanäle periodisch gereinigt werden. Bei den schwedischen Kachelöfen ist dies problemlos durch die seitlichen Putzluken und die obere Putzluke möglich.
  • Die schlanke, hohe Form des schwedischen Kachelofens verleiht ihm ein vornehmes, freundliches Aussehen.
  • Das Design des schwedische Kachelofen gefällt schon seit über 200 Jahren, und wird auch noch lange gefallen.
  • Der geringe Holzverbrauch spart Zeit, Geld und Arbeit.

Technik der Gabriel-Keramik Kachelgrundöfen




Aufbau des Ofenkerns mit vorgefertigten Schichten aus schwerem Material mit hoher Speicherkapazität
und traditionellem schwedischen 5-kanaliges Zugsystem



1.4 - 2 to wärmespeichernde Masse

Wärmespeicherkapazität 156 MJ / 43 Kilowattstunden (kWh)

20 Stunden nach dem Beginn des Feuerungszyklus
(17 Stunden nach höchster Oberflächentemperatur)
sind noch 25% der Wärme im Ofen gespeichert



Messing-Aussentüren, oder als Option verchromte Türen


Innentüre mit großem Glaseinsatz mit "Scheibenspülung"
Funktion und Aufbau eines Kachelofens von Gabriel Keramik


durch lange Züge im Ofen nur geringe Wärmeabgabe in den Schornstein

gemessener Wirkungsgrad 92% vom staatlichen Schwedischen Prüfungsinstitut (SP)


erfüllt alle Anforderungen und Abgas-Grenzwerte nach DIN EN 15250, 15a B-VG, DIN plus BlmSchV I und BlmSchV II


freistehender innerer Ofenkern zur Absorbtion thermischer Ausdehnungen; Kacheln werden an den äusseren Ring geklebt


Strahlungswärme


zusätzlicher Warmluftanteil, kann optional mit Ventilator verstärkt werden



auch Aussenluft-Erwärmung oder externe Verbrennungsluftzufuhr möglich

Die Kachelgrundöfen von Gabriel-Keramik sind Weiterentwicklungen der traditionellen schwedischen Kachelöfen mit dem 5-kanaligen Zugsystem unter Verwendung moderner Baustoffe und Montagetechniken, inklusive einem austauschbaren Brennraum nach dem aktuellen Stand der Technik.
Der Hauptzug bildet die Verlängerung des Brennraums. In ca. 1,80m Höhe teilt er sich in zwei Züge, die die Rauchgase vorne rechts und links nach unten führen. Nach der Wende steigen die Rauchgase hinten links und rechts nach oben und vereinigen sich wieder. Nach vollständigem Abbrand wird der Absperrschieber im Kachelofen geschlossen, um eine Auskühlung durch den Kamin zu verhindern.

Der Brennraum wird als fertige Kassette eingesetzt. Der Brennraum ist nach oben offen so dass die Flamme Zeit und Raum für eine vollständige und saubere Verbrennung hat. Im Brennraum wird vorgewärmte Sekundär und Tertiärluft zugeführt..

In dem Brennraum wird über Rohre Luft ( Raumluft oder Aussenluft) erwärmt die und dann in den Raum abgegeben.
Für diesem Brennraum ist auch die Zufuhr der Verbrennungsluft von aussen möglich. Der Ofen ist auch in Bauart 1 (selbst zufallende Türe) erhältlich.
Weitere Infos zu Gabriel-Keramik finden Sie auf https://www.gabrielkakelugnar.se

Bausatz

Der Grundofen-Bausatz wird auf 2 1/2 Paletten direkt aus Schweden geliefert, zusammen mit einer Aufbauanleitung. Für einen „normalen“ Heimwerker ist der Aufbau zu schwierig. Es kann eine Unterstützung für einen Selbst-Aufbau gegeben werden.
Eine Aufbauanleitung kann vorab geschickt werden.

Lieferzeit

Die Lieferzeit für den Bausatz beträgt zirka 5 Wochen.
Danach kommt noch der Aufbau hinzu, und Zeit zwischen Materiallieferung und Aufbau.

Kosten sparen

Die von uns vertriebenen Kachelöfen sind erprobte Bausätze mit modernen Materialien, bei denen die einzelnen Teile aufeinander abgestimmt sind und im Laufe der Jahre kontinuierlich verbessert wurden. Damit muss nicht bei jedem Ofen das Rad neu erfunden werden, sondern Bewährtes kann wiederholt angewendet werden. Das senkt auch die Kosten für den Ofen und den Aufbau.
Noch mehr Kosten können Sie sparen, wenn Sie selbst beim Aufbau mitarbeiten.

Selbstbau mit oder ohne Hilfe

Der Aufbau ist zwar dokumentiert, aber insgesamt sehr komplex, so dass Erfahrung speziell mit diesen Öfen selbst für Ofensetzter sehr zu empfehlen ist. Es geht bei dem Ofen auch um Sicherheit, und das Material ist zu wertvoll um es falsch zu verbauen.

Ein bewährtes Konzept ist es, dass ich den Ofen zusammen mit dem Kunden aufbaue. Dies setzt voraus, dass der Kunde handwerklich geschickt und motiviert ist, und sich eine Woche Zeit nimmt, ggf. verteilt auf Wochenenden.

Auf Wunsch kann auch nur zum Beispiel bei dem technisch kritischsten Teil 1-2 Tage beim Aufbau des Speicherkerns und Schornsteinanschluss geholfen werden, und der Kunde bringt die Kacheln danach alleine an. Der Kunde entscheidet wieviel Hilfe er wünscht, oder ob er den Ofen vollständig aufbauen läßt.

Aufbaudauer

Der Aufbau erfordert 2 Mann und dauert zirka 4 Tage für ein erfahrenes Team. Falls auf empfindliche Oberflächen Rücksicht genommen werden muss, oder wenn auf der Baustelle die Wege lang sind, dann verlängert sich die Aufbaudauer.

Grundofen oder Heizkamin?

Unsere originalen schwedischen Kachelöfen sind echte schwere Grundöfen, mit sehr großer Wärmespeicherkapazität und langsamer Wärmeabgabe über Strahlung über die großen Kachelflächen. Die Öfen sind geprüft nach der entsprechenden Norm EN 15250 für „Speicherfeuerstätten“.

Rauchgaszugsystem

Unsere originalen schwedischen Kachelöfen verwenden das für schwedische Kachelöfen typische 3/5-kanalige vertikale Rauchgaszugsystem. Der Feuerraum geht direkt - nach Prellplatte, Tertiärluftzuführung, Mischdüse und Nachbrennzone - in den inneren Hauptzug über. Dieser Teilt sich in einer Höhe von ca. 2 m und vorne links und rechts folgen 2 senkrechte Fallzüge, welche bis auf die Höhe des Feuerraumbodens nach unten gehen. Dort erfolgt jeweils eine Wende der Rauchgase, und an der Rückseite steigen die Züge wieder, und vereinigen sich in einer Höhe von ca. 2 m wieder. Danach passieren die Züge einen Absperrschieber, bevor dann die Rauchgase in den Schornstein geleitet werden.
durch die mittige Anordnung des Hauptzuges wird die Temperatur lange hoch gehalten, was den Ausbrand der Rauchgase verbessert.
Bei den vorderen Racugaszügen sind die Rauchgase noch heisser als bei den folgenden Steigzügen auf der Rückseite, was dazu führt, dass nach vorne der Ofen mehr Wärme abgibt als nach hinten.
Durch die symmetrische Anordnung der Züge wird der Ofen auf beiden Seiten gleich heiß, was thermische Spannungen zwischen der linken und rechten Seite vermeidet. Bei einem Ofen mit nur einem langen Zug ist es schwieriger thermische Spannungen zu vermeiden. Bei den schwedischen Öfen wird der Ofen ausreichend gleichmäßig erwärmt, so dass man auf isolierende Luftschichten im Ofen verzichten kann und auf kleiner Grundfläche die enorme Speicherkaazität unterbringt.

Reinigungsöffnungen

Aus dem 3/5-kanaligen Zugsystem ergibt sich, dass 3 Reinigungsöffnungen ausreichen damit alle Rauchgaszüge gekehrt werden können. Eine Öffnung sind oben in der Mitte des Ofens. Über diese Öffnung ist der Absperrschieber zugänglich, und das Verbindungsstück zwischen Ofen und Schornstein kann gekehrt werden. Die anderen beiden Öffnungen sind seitlich unten. Über diese Öffnungen kann einfach die Asche eingesammelt werden, welche sich bei den unteren Rauchgaszug-Wenden wie in Taschen ansammelt, und es können die senkrechten Züge gekehrt werden.
Der Hauptzug in der Mitte des Ofens muss nicht gekehrt werden, denn dort fällt keine Asche an.
Alle Öfen müssen gekehrt werden können. Bei den schwedischen Öfen ist dies besonders leicht, weil man nur die Deckel der Reinigungsöffnungen abzunehmen braucht, und schon sind die Züge zugänglich. Dies ist ein Beispiel für die "schwedische Praktischkeit".

Wirkungsgrad

Unsere originalen schwedischen Kachelöfen haben einen Wirkungsgrad von 92%. Dies ist offiziell gemessen vom SP Technical Research Institute of Sweden (seit 2017 eingegliedert in RISE Research Institutes of Sweden) einschließlich aller Verluste nach EN 15250 für den ganzen „Speicherofen“.
Die Energieeffizienzklasse ist "A+".
„Speicheröfen“/Grundöfen werden im „Zeitbrand“ betrieben, d.h. die Speichermasse wird mit einer oder mehreren Abbränden aufgeheizt. Dann wird der „zeitliche Brand“ beendet, für typischerweise einen Tag. Der eigentliche Abbrand erfolgt immer mit optimalen Parametern im Brennraum. Die Energieabgabe wird durch die zeitlichen Abstände zwischen den Aufheizphasen gesteuert. Dadurch kann der Ofen auch in der Praxis mit idealer Feuerraumtemperatur betrieben werden, und der hohe Wirkungsgrad und geringe Holzverbrauch existieren nicht nur auf dem Papier.
Nur bei Prüfung nach EN 15250 erhält man für Grundöfen / Speicherfeuerstätten zuverlässige Aussagen für den gesamten Speicherofen.

SP Technical Research Institute of Sweden (seit 2017 eingegliedert in RISE Research Institutes of Sweden)

Andere Systeme:
Bei anderen Öfen mit Optik ähnlich der original schwedischen Öfen ist teilweise nur der Brennraum nach EN 13229 gemessen und es gibt keine Messung der Verluste der anderen Systemkomponenten, z.B. Zugsystem und Verkleidung des Ofens.
Kaminöfen mit Prüfung nach EN 13240 werden im im Unterschied zu Speicheröfen im „Dauerbrand“ betrieben und geben die Wärme im Wesentlichen im selben Zeitraum ab, in dem das Feuer brennt. Die Wirkungsgrade von Kaminöfen sind häufig nederiger als die Wirkungsgrade von Grundöfen. Dazu kommt, dass Kaminöfen in der Praxis oft in niedriger „Teillast“ betrieben werden, und dabei die Verbrennung „schlechter“ wird und die Abgase „dreckiger“ werden.

Raumheizvermögen

Der Begriff "Raumheizvermögen" sollte angeben wieviel Kubikmeter Raum mit dem Ofen geheizt werden können. Geteilt durch die Raumhöhe könnte man damit auch errechnen welche Wohnfläche mit dem Ofen geheizt werden kann. Der Begriff "Raumheizvermögen" stammt aus der zurückgezogenen DIN 18893:1956-01 "Eiserne Dauerbrandöfen; Raumheizvermögen" und der zurückgezogenen österreichischen Norm ÖNORM M 7521 "Raumheizvermögen von Öfen für feste und flüssige Brennstoffe" von 1976 und findet sich noch in der DIN 18893:1987-08 "Raumheizvermögen von Einzelfeuerstätten; Näherungsverfahren zur Ermittlung der Feuerstättengröße". Diese über 30 Jahre alte Normen unterscheiden noch zwischen guten, weniger guten und ungünstigen Heizbedingungen, gemessen an den Standards der Isolierungen von vor über 30 Jahren. Heute sind diese Normen völlig unbrauchbar, und Marketingabteilungen von Herstellern geben kreativ Werte für Raumheizvermögen an, die irgendwie aus der Nennwärmeleistung des Ofens abgeleitet werden. Teilweise sieht man z.B. Angaben von um die 16 m3 pro kW Nennwärmeleistung. Bei einem anderen Hersteller oder Händler kann man zum Beispiel für Kaminöfen eine Faustformel von 10 m2 pro kW Nennwärmeleistung finden. Bei der Nennwärmeleistung von 12 kW der Grundöfen von Gabriel Keramik wären 195 m3 oder 120 m2. Bei einen Passiv-Haus könnte das fast stimmen. Bei einem Bezug auf die mittlere abgegebene Leistung von 2,5 kW, anstelle von einem Bezug auf die Nennwärmeleistung von 12 kW, hätte man 40 m3 oder 25 m2 Raumheizvermögen als Ergebnis. All diese Werte sind völlig unsinnig oder willkürlich. Das reale "Raumheizvermögen" hängt von der Isolierung des Hauses, dem Grundriss, der Brennholzqualität, den Heizgewohnheiten, ... ab. Für die Auswahl eines Ofens oder Vergleiche von Öfen verschiedener Hersteller ist das "Raumheizvermögen" völlig ungeeignet, und hat auf seriösen Datenblättern nichts verloren. Die entscheidenden Größen zur Charakterisierung des Ofens sind der Wirkungsgrad, die Nennheizleistung, die mittlere Heizleistung, die Wärmespeicherkapazität und die Speicherdauer. Diese Werte vergleichen Sie dann mit Ihrem konkreten Wärmebedarf und Ihren Ansprüchen an den Komfort. Je größer die Speichermasse, desto ausgeglichener ist die Wärmeabgabe und desto seltener müssen Sie einheizen.

Geeignetes Brennholz

Unsere Grundöfen sind ausschließlich für den Brand von Scheitholz ausgelegt.

Im Feuerraum der runden Öfen haben die üblichen 33 cm Scheite gut Platz. Bei den rechteckigen Modellen sollten die Scheite nur 25 cm lang sein, so dass ausreichend Platz zwischen Rückwand und Holz sowie zwischen Holz und Glasscheibe übrig bleibt.

Der Feuerraum ist für einen Grundofen dieser Masse realtiv klein. Damit wird schnell die hohe Betriebstemperatur erreicht, die für eine saubere Verbrennung notwendig ist. Zudem erlaubt der kleine Feuerraum auch erst die kleinen Zugquerschnitte und dadurch die kompakte Bauweise mit zirka 1.500 kG auf sehr kleiner Grundfläche. Für den kleinen Feuerraum sind die Holzscheite auch entsprechend relativ klein zu spalten.

Alle Holzarten sind geeignet. Entscheidend ist nur die gute Lagerung, so dass das Holz trocken ist. Zum Anheizen wird besser Weichholz verwendet, da dies leichter anbrennt und man damit schneller den Feuerraum auf die gewünschte hohe Betriebstemperatur bekommt. Zum Nachlegen verwendet man wegen der höheren Energiedichte oft Hartholz. Der Feuerraum ist etwas für längerflammige Hölzer optimiert, so dass Eichenholz mit seiner kurzen Flamme nicht ganz ideal ist, aber auch kein Problem darstellt.

Bei der Holzbeschaffung hat sich das Verhältnis von 1/4 – 1/3 Weichholz und 2/3 – 3/4 Hartholz bewährt. Man kann aber auch nur Weichholz oder nur Hartholz verheizen.

Weichholz sollte üblicherweise mindestens ein Jahr gelagert sein, und Hartholz sollte mindestens 2 Jahre gelagert sein. Allerdings ist die Art der Lagerung wichtiger als die Dauer der Lagerung. Durch zu lange Lagerdauer kann das Holz deutlich an Energie verlieren, und nur noch gut sein um es „in der Pfeife zu rauchen“. Wichtig für eine effektive Brennholzlagerung sind eine gute Durchlüftung des gelagerten Holz und eine direkte Sonnenbestrahlung. Eine Abdeckung gegen Regen ist nur im Winter relevant.

Ein kleines Holzlager/Holzregal nahe am Ofen – aber unter Berücksichtigung dass keine Brandgefahr entstehen darf- ist sinnvoll um das Holz kurz vor der Benutzung noch etwas zu trocknen. Zudem bietet es den Komfort dass man Holz nicht für jede Ofenbenutzung erst von weit weg holen muss.

Brennholzverbrauch

Der typische Brennholzverbrauch bei täglicher Benutzung ist zirka 0,7-0,8 Ster pro Monat Heizsaison. In Mittel- und Nord-Schweden hat man bei einer Heizsaison von 10 Monaten und täglicher Benutzung zirka 7 Ster Holzverbrauch. In Deutschland ist die Heizsaison regional unterschiedlich wesentlich kürzer. Bei einer täglichen Benutzung des Ofens von z.B. 3 Monaten im Jahr hat man einen typischen Brennholzverbrauch von zirka 2 – 2,5 Ster. Natürlich hängt das auch von der Qualität des Brennholzes und der individuellen Benutzung ab. Da Brennholz bei der Lagerung auch Energie verliert solte man nicht zu viel davon auf Lager legen.

Anforderungen an den Schornstein

Wie für alle effizienten Grundofen weisen auch diese schwedischen Grundöfen eine niedrige Abgastemperatur auf. Die Wärme wird im Ofen gespeichert und in den Raum abgegeben, und die abgehenden Rauchgase sind relativ kalt.

Da Abgase bei selber Temperatur eine wesentlich höhere spezifische Dichte aufweisen als Luft muss im Schornstein ein zu starkes Abkühlen der Rauchgase vermieden werden. Sogenannte 3-schalige Schornsteine (typisch mit Ton-Innenschale, Isolierung und äussere Elemente aus Leichtbeton) reduzieren das Abkühlen der Rauchgase.

Im Altbau ist es üblich, dass der Schornstein „saniert“ werden muss, d.h. es ist ein Edelstahlrohr einzuziehen.

Der Schornstein muss für Festbrennstoffe zugelassen sein.

Die Höhe des Schornsteines muss mindestens 6,8 m betragen, gemessen vom Fußboden des Aufstellraumes bis zum Schornsteinkopf.

Ideale Durchmesser sind zwischen 150 mm und 180 mm.

Schornsteinfeger

Zum jährlichen -oder zweimal jährlichen- Kehren Ihres Schornsteines können Sie einen Schornsteinfeger Ihrer Wahl beauftragen. Aber Ihren Ofen abnehmen darf nur Ihr zuständiger Bezirksschornsteinfegermeister. Bei berechtigen Einwänden kann -und muss- Ihr Schornsteinfeger Ihnen den Betrieb Ihres Ofens untersagen.
Ihren zuständigen Schornsteinfeger finden Sie z.B. hier: https://www.myschornsteinfeger.de/

Schornsteinfeger verstehen sich als Dienstleister. Gruselgeschichten über schwierige Schornsteinfeger gibt es schon lange nicht mehr. Falls ein Schornsteinfeger heute gegen irgend etwas Einwände hat, dann hat er Recht und schützt auch Ihr Leben und Haus.

Unsere Öfen erfüllen alle relevanten Normen und gesetzlichen Anforderungen, so dass der Ofen an sich immer abnehmbar ist. Die offiziellen Prüfberichte können bereitgestellt werden. Aber am geplanten Auftellungsort ist es möglich, dass der Ofen dennoch nicht passt.

Es empfiehlt sich den Schornsteinfeger zu Rate zu ziehen bevor Sie sich Gedanken über einen Ofen machen. Möglicherweise ist dies in Ihrem Haus gar nicht möglich, oder mit zu viel Aufwand verbunden.
Sobald Sie sich für einen spezifischen Ofen -z.b. einen schwedischen Kachelgrundofen- entschieden haben sollten Sie den Schornsteinfeger ein zweites mal konsultieren, ob dieser spezifische Ofen am geplanten Aufstellungsort abnehmbar ist. Zum Beispiel passt ein Schornstein für einen Grundofen nicht unbedingt auch für einen offenen Kamin -und anders herum.
Der Schornsteinfeger ist an einem neuen Kunden interessiert und wird Sie immer konstruktiv beraten und unterstützen.

Verbrennungsluft

Wie alle Öfen mit Feuer brauchen auch die schwedischen Grundöfen Luft zur Verbrennung. Da der Feuerraum verhältnismäßig klein ist wird weniger Luft benötigt als zum Beispiel für einen Kaminofen mit großen Feuerraum. Dennoch muss für einen sicheren Betrieb für ausreichend Verbrennungsluft gesorgt werden.
Falls im Haus eine „kontrollierte Lüftung“ installiert ist, dann muss diese so ausgelegt sein, dass diese keinen Unterdruck erzeugt, und der Ofen muss zusätzlich an eine externe Verbrennungsluftleitung angeschlossen werden.
Gebläse nach aussen, z.B. Dunstabzugshaube, sind mit Kontaktschaltern so abzusichern, dass sie nur bei gekipptem Fester aktiv werden können.
Im Neubau nach heute üblichen Standards bei der Dichte der Aussenhaut des Hauses („z.B. blow-door-Test“) ist eine Zuluftleitung vorzusehen. Diese sollte mittig unter dem Ofen enden. Der Feuerraum wird dann mit einem Schlauch an diese Zuluftleitung angeschlossen.
Im Altbau stömt meistens durch die vorhandenen Undichtigkeiten der Aussenhaut mehr als genug Luft nach, so dass eine zusätzliche Verbrennungsluftleitung selten notwendig ist. Man kann aber trotzdem den Ofen an eine Zuluftleitung anschließen.

Die Frage der ausreichenden Verbrennungsluft ist in jedem Fall vor einem Ofenkauf für das konkrete Umfeld und Ofenprojekt zu klären.

Fundament

Die Öfen sind echte Grundöfen mit einer sehr hohen Speicherfähigkeit. Trotz Maßnahmen zur Limitierung des Gewichtes durch leichte Elemente für den Sockel und den Deckel -der Ofen hat vor allem dort die Masse wo auch Energie gespeichert wird- gelten die physikalischen Gesetzte und diese Speicherfähigkeit geht einher mit einer großen Masse von 1.500 KG bis 2.000 KG. Diese Masse steht auf einer sehr kleinen Grundfläche.
Typischerweise sind Betondecke für Verkehrslasten von 200 KG/m2 ausgelegt. Diese Verkehrslast wird von dem Ofen um ein Vielfaches überschritten, so dass Maßnahmen für eine ausreichende Statik notwendig sind.
Im Neubau kann die Betondecke in der Regel ohne große Mehrkosten entsprechend dimensioniert werden, sofern dies bei der Planung rechtzeitig berücksichtigt wird.
In Bestandsbauten sind zumeist Verstärkungen des Bodens erforderlich, z.B. Stützen im Keller oder Stahlträger unter dem Ofen. Dazu ist ein qualifizierter Fachmann hinzuzuziehen, z.B. Maurermeister, Architekt oder Statiker. Falls das Stockwerk unter dem Ofen einen anderen Eigentümer hat, dann kann das Projekt eines Grundofens nicht realisierbar sein. Ansonsten lassen sich fast immer Lösungen finden.

Literatur zu schwedischen Kachelöfen

Über schwedische Kachelöfen gibt es keine Literatur in deutscher Sprache. Die Bücher von Margareta Cramér und Pontus Tunander sind jedoch durch Ihre wunderschönen Photos und Zeichnungen auch für Interessenten ohne ausgeprägte schwedisch-Kenntnisse sehr zu empfehlen. Der Schwerpunkt dieser beiden Bücher liegt auf kunsthistorischen Aspekten. Für den Selbstbau von schwedischen Kachelöfen gibt es keine Bücher.

  • Titel: Verkliga Kakelugnen, Fabrikstillverkade Kakelugnar I Stockholm 1846-1926, Autor: Margareta Cramér, Verlag: Stockholmia förlag, 1991, ISBN: 9170310122
  • Titel: Svenska kakelugnar, Autor: Britt och Ingemar Tunander, Pontus Tunander, Verlag: Nordiska museets förlag, 1999, ISBN: 91 7108 453 3